Am Anfang war ein Chip

Am Anfang war ein Chip

Meine Läufer-"Karriere" begann ungefähr im Jahr 2008 als Apple und Nike zusammen das iPod Nike+ Modul heraus gebracht haben, zumindest habe ich zu diesem Zeitpunkt das erste Mal davon erfahren.

In Zeiten vor GPS-Trackern wollte der Tecki in mir wissen, wie man Läufe tracken kann. Natürlich "brauchte" man den Nike+ Schuh der ein entsprechendes Fach unter der Sohle hatte, in dem der Chip seinen Platz fand. Zudem benötigte man einen Nike+ Account, damals noch eine Full-Flash Applikation die seinesgleichen suchte. Die Graphen wurden bunt und animiert dargestellt was den Coolness-Faktor extrem nach oben hob.

Normal war, dass nach absolvierter Laufaktivität es nicht direkt unter die Dusche ging sondern man zuerst den iPod an den Rechner steckte und den iTunes-Sync startete. Nach der Dusche ging man ungefönt wieder zurück an den Rechner und klickte sich mit funkelnden Augen durch sein Nike+ Profil. Toll.

Meines Wissens, das erste soziale Netzwerk in Sachen Sport.

Durch das, meines Wissens, erste soziale Netzwerk in Sachen Sport angeregt, strebte ich nach mehr. Nike hat das auch recht clever angestellt, denn durch das nicht nur reine aufsummieren der gelaufenen Kilometer sondern dem Erhalten von NikeFuel, eine von Nike erfundene Einheit zur Leistungsbewertung, bekam das alles einen anderen Touch. Beim Überschreiten von vordefinierten Hürden, bekam man Abzeichen. Gamification hielt Einzug und machte das Erreichen eigener Ziele zu einem Spiel. Toll.

Das Streben nach mehr und die eigentliche Unwissenheit über den Laufsport sollte meine "Lauf-Karriere" bald zum stocken bringen. Ich beschloss so aus dem Nichts, einen langen Lauf zu starten. Ich wollte eine Runde um den Müggelsee laufen. Eine Umrundung sind ca. 20 Kilometer. Ich bin ambitioniert gestartet und musste nach (immerhin) 16 Kilometern feststellen, dass ich dieser Herausforderung einfach überhaupt nicht gewachsen war. Leider hatte ich es zu diesem Zeitpunkt schon völlig übertrieben und konnte im Anschluss eine Woche lang nicht wirklich gehen. Irgendwie verlor ich den Drive und stoppte für mehrere Jahre das Laufen.

Irgendwie verlor ich den Drive

Auch der zweite Anlauf meines Läuferdaseins wurde durch ein technisches Gerät angeregt. Nun gab es das iPhone und GPS-Tracking Apps. Genauer gesagt gab es RunKeeper. Nun war es möglich nicht nur die Daten aufzuzeichnen sondern auch direkt live auf dem Display den Fortschritt zu beobachten. Es gab Kilometer-Splits und Live Broadcasting an meine Freunde auf Facebook und Twitter. Toll.

Da ich in einem, wenn nicht dem schönsten, Berliner Vorort wohne, genieße ich meine Läufe am Wasser und durch den Wald. Es gibt hier auch Berlins höchsten "Berg" wo man auch mal ein Treppentraining oder einen Trail-Run absolvieren kann.

So läuft es hier...